Erfolgsgeschichten

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Key - Traberstute

"Als Key zum Barsdorfer Hof kam war sie 4 Jahre alt. Sie war durch das Qualifikationsrennen gefallen und wie für viele Traber sollte dass ihr Todesurteil sein. Doch sie hatte Glück! Der zuständige Schlachter rief die Stallbesitzerin an und berichtete von einer kleinen Traberstute, deren Tot ihm zu schade war.

So kam Key zu uns und ihr Zustand verriet einiges über die Rennbahn. Ich erinnere mich noch sehr gut an unseren ersten gemeinsamen Tag. Ich stand mit Key auf dem Reitplatz und unterhielt mich. Dann hob ich den rechten Arm um mich am Kopf zu kratzen. So schnell konnte ich gar nicht schauen,  da hatte sie mir den Strick aus der Hand gezogen und stand am anderen Ende des Platzes.

Die nächste Stunde war ich damit beschäftigt Schritt für Schritt Key zu beweisen,  dass nichts passiert wenn ich meine Hand hebe. Nachdem Key mir glaubte, dass meine rechte Hand ihr nichts tut,  hob ich die linke und das Ganze begann von vorne...
Ja, dieses Pferd stellte mich wirklich gewaltig auf die Probe,  aber von ihr lernte ich Geduld. 
Mit Key gemeinsam lernte ich die Geheimnisse der Pferdesprache und gewann sie als treuen Freund und Begleiter.  Wir gingen zusammen auf Kurse,  gaben verschiedene Demonstrationen,  gingen Umritte, Wanderritte und Orientierungsritte. Key entwickelte sich zu einem richtigen Verlasspferd für mich. Dinge wurden wahr,  die ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können: Ich ging mit ihr spazieren ohne Halfter und Seil, ich ritt sie ins Gelände ohne Sattel und Zaum.
Der Weg dahin war steinig, aber lohnenswert! Wenn es so etwas wie eine Seelenverwandschaft gibt, dann habe ich das mit diesem Pferd!"
 
Eva

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Samarina - 6jährige Vollblutstute

"Als ich Samarina, eine damals 6-jährige polnische Vollblutstute, kennen lernte, dachte ich: Das ist der leibhaftige Teufel! Zumindest klang es so. Samarina war in einem Offenstall mit 6 anderen Pferden und da stand sie und stand und stand.

Ca. 1x monatlich erklärte sie sich bereit mit jemandem auf den Putzplatz zu gehen, für ungefähr 5 min, wobei lediglich das Putzen des Halses möglich war. Geritten wurde sie schon ewig nicht mehr, da sie alle Reiter absetzte. Zum Teil jagte sie die Menschen aus dem Stall: Mit schlagenden Beinen und knirschenden Zähnen, wobei der ein oder andere mit Verletzungen davon kam. Die Stallbesitzerin schilderte mir einen Vorfall und meinte: "Ich war mir sicher, sie bringt mich um!" 

Solche Geschichten kamen immer häufiger zu Tage, je öfter ich kam. Eine verzweifelte Besitzerin, eine ratlose Stallbesitzerin und ein menschenfeindliches, zorniges Pferd. Juhu!!

Mir wurde das Tor zum Offenstall geöffnet, mit den Worten:"Wir lassen das Tor offen, damit du schnell raus kannst!"
Ich betrat den Paddock mit nichts als meinem Knotenhalfter bewaffnet und Samarina musste mir nicht vorgestellt werden: Pechschwarze blitzende Augen, Ohren, die so angelegt waren, dass sie direkt mit dem Hals verschmolzen..

Ich ignorierte sie, ohne sie aus den Augen zu lassen und begrüßte den Rest der Herde ausführlich. Im Augenwinkel sah ich, wie Samarina mich die ganze Zeit genau beobachtete. 

Langsam und mit aller Zeit der Welt näherte ich mich ihr. Annäherung und Rückzug war die Devise. Irgendwann, wie ich schon hoffte, siegte ihre Neugierde. Ein Ohr klappte nach vorne und sie beäugte mich mit kritischem Interesse. Es war als würde sie sagen: "Du bekommst eine Chance. Nutze sie gut!"
Scheinbar habe ich das getan, denn Samarina griff mich nicht an. Sie zeigte mir klar ihre Grenzen mit Drohungen auf, merkte aber ziemlich schnell, dass dies gar nicht nötig war. Je Öfter ich kam, desto besser wurde es. Ich beschäftigte mich ca. 3 Monate ausschließlich am Boden mit ihr, bevor ich mich das erste mal in den Sattel wagte.

Samarina entwickelte sich toll: Sie fing an mir zu vertrauen, zeigte ihre Neugierde und ihre Lebenslust. Der verbitterte Ernst viel mehr und mehr von ihr ab. 
Im September 2010 bekam ich einen Anruf von Samarinas Besitzerin, mit einer Nachricht, mit der ich nicht gerechnet hatte: Sie wollte mir Samarina schenken!

"Du liebst sie, sie liebt dich und da will ich nicht dazwischen stehen!" Vielen Dank Kathy!!!!!

Wenn ich heute jemandem die Geschichte von Samarina erzähle, glaubt sie keiner, denn ihr ist kein Zorn mehr anzumerken.
Keiner kann glauben, dass dieses Pferd Menschen bedroht und verletzt hat. 
Und dass muss auch niemand glauben, denn das gehört der Vergangenheit an..."
 
Eva

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Corvo - 15 jähriger Warmblutwallach, Stockmaß 180 cm
 
"Frühjahr 2009 - Anfang des Jahres haben wir, zwei Schwestern, Corvo als Reitbeteiligunspferd bekommen. Schnell bekamen wir zu spüren, was die damalige Besitzerin mit „charakterstark“ meinte. Nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Vorgängern, nutzte er in jeglicher Hinsicht seine Größe und Kraft aus.

Er buckelte beim Angalloppieren, ließ sich nicht auf die Koppel führen oder longieren, stürmte unhaltbar von dem Paddock in die Box und immer, wenn man sich ihm in den Weg stellte, rannte er einen um. Verladen ließ Corvo sich auch nicht. Er versperrte den anderen Pferdebesitzern das Tor, sodass sogar ein zweiter Ausgang angelegt wurde. Er zeigte auch keinerlei Sozialverhalten anderen Pferden gegenüber. Treten, Beißen, Ohrenanlegen und andere über den Haufen zu rennen war an der Tagesordnung. Kurz gesagt: Corvo hatte vor nichts und niemandem Respekt.

Uns war klar, so konnte es nicht weiter gehen. Wir mussten uns entscheiden: Entweder wir hören auf oder wir finden eine andere Möglichkeit mit ihm zu Recht zu kommen.

Wir haben uns nicht nur für letzteres entschieden, sondern ihn auch noch gekauft und hatten Glück. Eva zeigte uns wie wir mit Natural Horsemanship arbeiten können. Schon in erstaunlich kurzer Zeit stellten sich die ersten kleinen Erfolge ein. Eva erklärte und zeigte uns eine korrekte und eindeutige Körpersprache. Denn hier lag unser Hauptproblem: Corvo interpretierte unser Verhalten falsch und reagierte deshalb auch nicht so wie wir es wollten. Wir haben gelernt Corvo zu verstehen, ihn zu motivieren und dabei immer konsequent zu sein. Durch Natural Horsemanship ist ein vertrautes, respektvolles und freundschaftliches Verhältnis entstanden was so keiner für möglich gehalten hätte.

Wir arbeiten nun seit ungefähr 2 Jahren auf diese Weise mit ihm und die Mühe hat sich gelohnt: Longieren, Verladen, Führen, all das ist nun kein Problem mehr. Auch Corvos Sozialverhalten hat sich stark verändert, er hat sogar Freunde gefunden. Dabei führt Natural Horsemanship nicht nur zu Erfolg, sondern macht auch wahnsinnig viel Spaß.

Wir möchten uns bei Eva von ganzem Herzen für ihre Arbeit und ihre Geduld bedanken und freuen uns auf das nächste „Level“ mit ihr."

Noemi & Lena

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Mahari - 17jähriger Ponywallach

"Im Frühjahr 2010 wurde ich stolze Pferdebesitzerin eines damals 17 jährigen Reitponywallachs namens Mahari. Ich hatte nicht geplant gehabt mir ein Pferd zu kaufen, aber wie das Leben manchmal so spielt trat der kleine Kerl irgendwann in mein Leben und zog mit mir nach München auf den Eibelhof.
Mahari war ein sehr misstrauisches und in sich gekehrtes Pferd. Er fand in der Herde nur schwer seinen Platz und Anschluss an die anderen Pferde. Beim Reiten und bei der Bodenarbeit war er zurückhaltend oder hysterisch und wartete ständig darauf, dass sein Mensch etwas Unheimliches machte.
Um Mahari das Vertrauen in den Menschen zurückzugeben verzichtete ich im ersten halben Jahr fast gänzlich auf das Reiten auf dem Platz, ging ins Gelände und beschäftigte mich und Mahari mit Natural Horsemanship. Nach einigen Wochen stießen Eva (und Samarina) als Lehrer und Begleiter zu uns und der kontinuierliche Unterricht barg viele Aha-Erlebnisse.

Eva hat es mit ihrer positiven und kompetenten Art in kurzer Zeit geschafft, unsere Probleme in kleine Teilprojekte aufzuteilen und so dem Ziel vom entspannten, motivierten und aufmerksamen Arbeiten Stück für Stück näher zu kommen.Ich habe gelernt, nicht immer nur das Pferd, sondern genauso mich selbst zu überprüfen:

Macht er das falsch, oder gebe ich falsche Signale?!

Muss ich einen Schritt zurückgehen und die Aufgabe in noch kleinere Teile zerlegen oder sollte ich lieber mehr fordern?
Dieses ruhige Hinterfragen hat mich unglaublich weitergebracht und lässt sich für jede Situation gewinnbringend einsetzen.

Plötzlich wurde es interessant was ich machte oder wollte und man konnte richtig sehen wie sich Maharis Gehirn in Gang setzte um die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Heute ist Mahari ein freundliches, neugieriges und aufmerksames Pferd, das Spaß am Umgang mit dem Menschen hat. Das Lernen von neuen Dingen findet Mahari klasse, weil auch die kleinsten Fortschritte überschwänglich gelobt werden. Wir beide haben gelernt mehr aufeinander zu achten und die ständige gegenseitige Rückmeldung hat sich zu einer tollen Kommunikation miteinander entwickelt. Auch in seine Herde hat sich Mahari in den vergangenen zwei Jahren mit neuem Selbstbewusstsein gut integriert."

Marike